Presse
21. 12. 2009
Klassische Musik in Lodi: Anika Vavic wärmt das Publikum mit Sonaten von Haydn
Die Stimmungswechsel [in der Beethovensonate] vollzog Anika Vavic ohne Gesuchtheit, mit edler Phrasierung, zugleich natürlich und unvorhersehbar.
[...] Eine begeisternde Begegnung mit einem raffinierten und dabei stets subtilen und ehrlichen Klavierspiel, das mit einem sparsamen Einsatz des Pedals auskommt. Fast liebevoll behandelte die Pianistin die Melodielinien, die sie mit bewundernswerter Unterscheidungsgabe und Geschmack am Erzählen miteinander verwob. Von Intelligenz zeugte auch die Wahl des Programms [...]: zwei Sonaten von Haydn umrahmten die pulsierende Beethovensonate Op. 10 Nr. 3 und die „megalithische" sechste Sonate Op. 83 von Prokofjew. [...]
Von Beginn der frühlingshaften Sonate in D-Dur Hob. XVI an schien Anika Vavic ihre Hände regelrecht in die Tastatur einzutauchen, um der erhabenen Geometrie eine Substanz zu verleihen, die der Sprache und dem Gefühl gerecht wird. [...]
Die Stimmungswechsel [in der Beethovensonate] vollzog Anika Vavic ohne Gesuchtheit, mit edler Phrasierung, zugleich natürlich und unvorhersehbar. [...]
[Die Sonate in A-Dur von Prokofjew ist] korrosiv und lyrisch [...], und gerade in diesen schwebenden Gegenden des Traumes und der Ruhe, des bewaffneten Friedens vor dem abschließenden entzündenden Perpetuum mobile unterschrieb Anika Vavic mit ihrem klaren Namenszeichen eine der schönsten Aufführungen der letzten Jahre am Teatro alle Vigne.
Übersetzung: Anke Fischer