Presse

21. 11. 2010

Kronen Zeitung (Andrea Hein)

Tanzenberg: Virtuoser Synart-Schlusspunkt mit Anika Vavic

Kreuzwege von Krieg and Kunst

In ein Wechselbad der Gefühle tauchte Tastenvirtuosin Anika Vavic Freitag ihr Publikum in der Aula von Tanzenberg: Mit swingender Verspieltheit, pathetischer Strenge and einnehmender Sinnlichkeit vollendete sie eindrucksvoll das vierstündige Synart- Gesamtkunstwerk ,,Sunt lacrimae rerum - unter Tranen fragend" zum Thema Krieg.

,,Sunt lacrimae rerum" aus den „Années de Pèlerinage " von Franz Liszt erklang denn auch zu Beginn ihres Auftritts, der sich somit nahtlos an das Vorangegangene in prominenter Besetzung fügte: Eine berührende (Balkan-) Zeitzeugen-Diskussion über „Kriege and Frieden", eingerahmt von der wunderbaren Stimme Chris Pichlers mit Vergil and Handke.

Moderatorin Barbara Frank könnte dabei neben Anika Vavic Tanzenberg-Rektor Franjo Vidovic, Wolfgang Petritsch, Valentin Oman, Gustav Janus sowie den international bekannten Humanisten and Autor Kajetan Gantar begrüßen.

Durchinszeniert darauf der ,Piraner Kreuzweg" sowie das „Requiem für den Homo sapiens" and das Altarbild von Valentin Oman in der Kirche: Mit magischem Licht, mit Musik and Poesie (Janus) wurde hier die Verschmelzung von Balkankriegsbildern mit mittelalterlicher Darstellungsweise zum bewegenden, zeitgenossischen Kunstwerk gefeiert.

Nach so viel bedrückender Ästhetik (Idee: Ernst Sigot) war Anika Vavic trotz ihrer Eingebundenheit in die Thematik eine Lichtgestalt: Die mit sechzehn Jahren aus Kriegs-Belgrad nach Wien zur steilen internationalen Musikkarriere ausgewanderte Pianistin gestaltete nach Liszt Haydn mit Verve and Prokofjews ,,Kriegssonante" atemberaubend.

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