Presse
20. 03. 2022
Imago Dei Festival Krems
Kein Konzert – Ein phantastisches Mysterium
Krems - Es war kein Konzert. Es war auch keine Theateraufführung und auch keine Tanzperformance.
Es war mehr. Es war von allem etwas. So wie zwei plus zwei sechs sein kann. In dieser Aufführung am Samstag, dem 19. März 2022 wurde der Geist des russischen Komponisten und Pianisten Alexander Nikolajewitsch Skrjabin, der 1915 verstarb, heruntergeholt. Er wollte immer ein Gesamtkunstwerk schaffen, durfte es aber nicht mehr erleben. Er starb vor der Aufführung. In Krems hat man es jetzt verwirklicht: seine Musik aufgeführt und mit Worten, Tönen, Farben, Berührungen und Tanz zu einem Mysterium ergänzt. So wie es seine Idee war, wurden alle Sinne angesprochen. Die Minoritenkirche - der Klangraum Krems - bot mit seiner Architektur und einer harmonischen Beleuchtung den Rahmen. Unter der Choreografie von Rose Breuss tanzte das „Choreographia(Inter)Austriaca mit Kal Chun Chuang, Damian Córtes Alberti, Ziga Jereb, Marcela López Morales und Maria Shurkhal zur Musik. Allein die Namen der Tänzer und Tänzerinnen drücken schon die Internationalität aus. Die Klavierkompositionen von Skrjabin wurden von Anika Vavic an zwei, an unterschiedlichen Orten im Raum aufgestellten Klavieren gespielt. Ein weiterer Aspekt dieses Mysterium, dieser Beschwörung mit Musik, waren die Puppen von Christoph Bochdansky. Einerseits fantasievoll verkleidete Tänzer und andererseits riesige Puppen, die Texte sprachen. Für den Komponisten Skrjabin war es auch wichtig, dass die Stimmung des Mysteriums nach dem Konzert weitergeht. „Ich liebe diese festliche Stimmung nach einem Konzert. Man will dann nie gleich nach Hause, sondern möchte diesen Festtag noch fortsetzen." Im Kreuzgang des ehemaligen Minoritenklosters wurde dazu Raum geboten und der „Imago Dei Festival Wein" ausgeschenkt. Dabei fasste eine Besucherin den gelungen Abend so zusammen „So etwas habe ich noch nie erlebt".
Erleben kann man Konzerte und Performance im Rahmen des Festivals noch bis 18. April 2022.
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